Kauf oder Eigenbau
Selbst ist der/die GärtnerIn!
Um ein Hochbeet zu besitzen, braucht es nicht viel. Es lässt sich einfach und unkompliziert selber bauen und du genießt dabei alle Vorzüge bei der Materialauswahl, Gestaltung und Nutzung deines Beetes. Von Obstkisten über Plastikwannen bis zum selbstgezimmerten Holzhochbeet eignen sich fast alle Formen und Materialien zum Bau.
Dabei solltest du jedoch unbedingt die folgenden Regeln beachten:
- eine ergonomische Bauweise und Arbeitshöhe von mindestens 75cm
- Kontakt der Erde im Beet zum natürlich gewachsenen Boden für eine optimale Bepflanzung
- eine ausreichend tiefe und breite Bepflanzungsfläche, je nach Bepflanzung (auf eine ergonomisch angenehm zu bewirtschaftende Fläche achten – einfache bzw. doppelte Armlänge)
- Wasserdrainage nicht vergessen, um einen Wasserstau zu vermeiden
- eventuell benötigt das verwendete Material (Holz, Metall, etc.) zusätzlichen Schutz vor Verrottung
- auf die Statik und die Stabilität achten – nasse Erde kann einen erheblichen Innendruck im Beet erzeugen und verleiht der Konstruktion ein sehr großes Gewicht
Die Materialauswahl und -beschaffung
Wer die Wahl hat, hat die Qual!
Probleme beim Eigenbau ergeben sich meistens als erstes in der Materialauswahl und -beschaffung. Holz bspw. ist teuer, vor allem wenn du es aus dem nächsten Baumarkt beziehst. Dabei hast du möglicherweise auch kaum Einfluss auf die Produktionsbedingungen des Materials.
- Kommt das Holz aus der Region oder wird es importiert?
- Stammt es aus natürlich-aufgeforsteter Forstwirtschaft oder aus Raubbau?
- Woher kommt das Metall für dein Hochbeet?
- Unter welchen ökologischen Faktoren wurde es hergestellt und verarbeitet?
- Ist der Kunststoff lebensmittelecht und UV-stabil?
Ähnlich wie bei der Planung und später dem Bau deines Hochbeetes, solltest du dich vor dem Materialkauf gründlich informieren.
Die Beschaffung des Materials
Ebenso aufwändig gestaltet sich auch die Materialbeschaffung. Hast du gefunden, was du gesucht hast, musst du es noch in den Garten bringen. Gerade lange und schwere Holzbohlen bereiten dabei viel Mühe. Noch aufwändiger dagegen ist die Beschaffung von Steinen für ein Stein-Hochbeet oder Gabionen-Beet: Die Steine selbst sind z.T. schon sehr schwer und unhandlich. Hier brauchst du für den Transport das geeignete Gefährt (Transporter, LkW, etc.). Viele Baumärkte und Hersteller bieten die Lieferung des Baumaterials zwar mittlerweile als Dienstleistung an, die kostet aber meistens immer noch viel Geld!
Bei Spezialbausteinen (L-Steinen, Betonscheiben, etc.) benötigst du sogar einen Kran, um die Steine an dem richtigen Ort zu platzieren.
Der Aufbau – MacGuyver im eigenen Garten
Um ein kleines (mobiles) Beet zu errichten, musst du kein handwerkliches Genie sein. Doch du solltest beachten, dass du das richtige Werkzeug am Mann hast, wenn du mit dem Aufbau beginnst. Grundsätzlich gilt: Je individueller, ausgefeilter und größer dein Beet werden soll, desto mehr Arbeit hast du und brauchst eventuell einige handwerkliche Erfahrung.
Das benötigte Werkzeug steht naturgemäß in Abhängigkeit von deinem Material. Mit Holzbohrer, Schraubenzieher, Hammer und Nagel kommst du einer reinen Holzkonstruktion bei; verwendest du Metall oder Kunststoff benötigst du ggf. Spezialwerkzeug. Beim Bau mit Steinen brauchst du eventuell Mörtel, Stemmeisen, Beton für das Fundament und gröberes Gerät.
Die richtige Pflege des Beetes
Nicht nur auf den „grünen Daumen“ kommt es an
Ob du nun ein Hochbeet selbst baust oder kaufst – immer solltest du auf die richtige Pflege des Materials achten. Auf diese Weise profitieren du und deine Pflanzen lange von dem Beet.
Am umgänglichsten sind Hochbeete aus Kunststoff. Eine Verrottung findet hier gar nicht statt, dafür kann es bei einigen Kunststoffen zu Verfärbungen durch Sonneneinstrahlung kommen. Außerdem sind viele Kunststoffe aus statischen Gründen für den Hochbeetbau nicht geeignet. Sind die verwendeten Kunststoffwände zu dünn, droht deinem Beet, dass es durch den Druck der nassen Erde einfach auseinander reißt. Zusätzliche Stabilisierungen sind hier nötig, allerdings braucht es einige Erfahrung, um die Streben und/oder Klammern an der richtigen Stelle zu montieren.
Holzhochbeete, besonders aus günstigem Weichholz, verfaulen schnell, wenn du sie nicht mit einer Folie schützt. Auch hier droht dir das Auseinanderbrechen des Hochbeetes.
Metallhochbeete sind zwar robuster als Holz und verfaulen nicht. Zudem haben sie auch keine sonnenbedingten Verfärbungserscheinungen wie Kunststoffbeete. Aber auch hier solltest du auf die Statik achten: Zu dünne Bleche beulen durch den Druck unansehnlich aus.
Hinzu kommt, dass du im Eigenbau kaum oder keine Garantieansprüche hast. Die meisten Materialhersteller geben zwar Garantie auf ihre Produkte, aber wenn du das Material “nutzungsfremd” verwendest, verfallen deine Ansprüche (z.B. wenn du Dämmplatten für die Dachstuhldämmung als Isolierung im Hochbeet einsetzt).
Der Hochbeetkauf – Einfach, schnell & gar nicht so teuer
Wenn du dir Zeit, Arbeit, Kraft und manchmal auch Nerven sparen möchtest, solltest du den Kauf eines Hochbeetes in Erwägung ziehen.
Auch Hochbeete vom Hersteller/Händler gibt es in allen möglichen Formen und Varianten – außerdem bieten einige Hersteller auf Nachfrage auch maßgeschneiderte Hochbeete an. Natürlich zu einem entsprechenden Preis.
Vorteil des Kaufs ist die schnelle und unkomplizierte Beschaffung: Für ein günstiges Hochbeet musst du heutzutage nicht einmal den Gang in den Baumarkt tätigen. Viele Hersteller und Händler haben Online-Shops, bei denen du ganz bequem aus dem Gartenstuhl heraus dein Hochbeet bestellen kannst. Und das Beste: Durch die Online-Angebote kannst du ganz schnell und einfach einen sehr guten Preis-Leistungs-Vergleich machen. Auch viele Baumärkte haben heute ein spezielles Angebot zum Bestellen auf ihren Seiten im Netz.
Unser Tipp!
Einige Preisvergleichsseiten bieten eine Funktion an, bei der du Produkte auf eine persönliche Wunschliste (nach Erstellung eines Logins) setzen kannst. Verändert sich der Preis deiner vorgemerkten Ware, wirst du unverzüglich vom Anbieter informiert. So hast du immer den besten Überblick über das derzeit günstigste Angebot im Netz.
Auch den Umfang der Leistung kannst du ganz deinen Fähigkeiten und finanziellen Möglichkeiten anpassen. Musst du beim Eigenbau noch naturgemäß jede Schraube selbst schrauben, kannst du ein Hochbeet auch fertig aufgebaut beim Tischler bestellten. Komplett-Sets, die du im Internet bei den meisten Herstellern und Verkäufern findest, sind zudem möglichst einfach und arbeitssparend aufzubauen. In einigen Fällen benötigst du bloß noch einen Hammer und Schraubenzieher und musst dich nicht mit falsch hinein geschlagenen Nägeln herumärgern.
Stärkstes Argument für ein gekauftes Beet ist der angebotene Service des Herstellers/Verkäufers. Während du beim Eigenbau keine Garantie auf die Funktionalität deines Beetes bekommst, erhältst du beim gekauften Beet einen umfangreichen Support. Angefangen von der mitgelieferten Aufbauanleitung über die telefonische oder elektronische Rückfragemöglichkeit beim Hersteller bis zur Garantieleistung im nicht selbst verursachten Schadensfall – beim Kauf des Hochbeetes bist du rundum abgesichert.
Vor- und Nachteile im Vergleich
Vorteile | Nachteile | |
---|---|---|
Kauf | einfache Materialbeschaffung | eventuell teuer |
alle benötigten Materialien im Komplettset | kaum Kontrolle über Materialien (Eigenschaften, Qualität, Herstellungsbedingungen) | |
eventuell umfassende Serviceleistungen/Support durch Lieferanten/Hersteller | begrenzte Auswahl an Formen und Aussehen der Hochbeete | |
einfacher Aufbau des Komplettsets | ||
Eigenbau | eventuell günstiger | schwierige, aufwändige Beschaffung des Baumaterials (kostet Zeit und Geld) |
große Auswahl an Form, Aussehen und Material des Hochbeetes | keine Service-/Hilfeleistungen/Garantie durch Hersteller | |
kreativer Umgang mit verschiedenen Materialien möglich | ||
individuelle Gestaltung und Verwendung |